Mein Pferd: Spiegel meiner Seele
Unsere Pferde sind in der Lage, feinste Veränderungen in der Körpersprache wahrzunehmen, und können sogar die Mimik in unseren Gesichtern deuten. Wie fein sie selbst auf scheinbar unsichtbare Stimmungen reagieren, wurde in Studien nachgewiesen. Bekommt "sein" Mensch Herzklopfen und rast sein Puls, schnellt auch der Puls des Pferdes in die Höhe, selbst dann, wenn der Mensch äußerlich ganz ruhig bleibt.
Pferden können wir nichts vormachen. Beim Reiten verläuft die Übertragung unsere Gefühle direkt. Geht es uns nicht gut, verspannt sich meist auch unser Körper, wir werden zu einem sehr unangenehmen Reiter und übertragen die Verspannungen direkt auf das Pferd. Fühlt sich ein Mensch dauerhaft schlecht und trägt viele ungelöste Probleme mit sich herum, kann dies bei sensiblen Pferden im schlimmsten Fall gar dazu führen, dass das Pferd Störungen oder Krankheiten entwickelt. Oft versucht der Pferdebesitzer dann, sein Pferd zu therapieren. In manchen Fällen sollte der Besitzer jedoch erst bei sich anfangen und zunächst sein eigenes System wieder in Ordnung bringen.
Pferde schenken uns Freude – aber sie fordern uns auch heraus
Pferde machen glücklich. Wie sonst wäre es zu erklären, dass wir selbst bei größter Kälte, bei Wind und Regen und auch dann, wenn wir müde oder krank sind, raus zum Stall fahren? Bei all der Freude, die Pferde uns schenken, ist aber dennoch klar, als Pferdebesitzer sind wir körperlich und psychisch oft stark gefordert. Selbst wenn man den Luxus eines Stalls mit Vollpension genießt, will unser Pferd schließlich bewegt und gepflegt werden. Und auch die mentale und finanzielle Verantwortung, die ein Pferd mit sich bringt, ist nicht immer leicht zu tragen.
Damit Körper und Kopf des Pferdemenschen diesen hohen Anforderungen gerecht werden können und körperliche Anstrengung und psychische Belastungen nicht zu krankmachendem Dauerstress werden, ist für Pferdebesitzer besonders wichtig: Achten Sie gut auf Ihren Körper. Genau wie bei Ihrem Pferd gilt, ein starker Körper wird mit Anforderungen von außen besser fertig und kann sich schneller regenerieren.
Daneben gilt aber natürlich: Verlieren Sie nicht die Freude an dem, was Sie tun. Wenn wir etwas mit Freude tun, erscheint es uns weniger anstrengend und es belastet uns nicht so stark. Denken Sie stattdessen daran, wie gesund die körperliche Arbeit an der frischen Luft ist und wie gut es Ihrem Pferd tut, wenn Sie sich zuverlässig kümmern. Und in besonders schwierigen Zeiten hilft es, sich an die schönen Erlebnisse mit Ihrem Pferd zu erinnern und sich auf die, die noch kommen, zu freuen.
Liebe ist die beste Medizin
Was bei Menschen schon lange erwiesen ist, gilt auch für die Beziehung zwischen Mensch und Pferd: Liebe lässt Krankheiten schneller heilen. Tierärzte bestätigen, dass es auch in der Praxis oft zu erstaunlichen Heilungsfortschritten kommt, wenn der vertraute Besitzer sich liebevoll um sein Pferd kümmert. Dank ihrer feinen Antennen können Pferde echte Zuneigung sehr genau spüren. Dabei macht es sogar einen Unterschied, mit welcher inneren Einstellung wir uns um ein Pferd kümmern, ob wir positiv und optimistisch in die Zukunft blicken und es mit Freude tun.
„Ein Pferd, das liebevoll umsorgt wird, kann besser mit Stress umgehen und wird darum auch meist schneller wieder gesund.“
Neben einer solchen positiven Einstellung, fördern besonders auch Massagen und Streicheleinheiten den Heilungsprozess. Denn angenehme Berührungen gehen auch beim Pferd unter die Haut. Genau wie beim Menschen, wird durch sie auch beim Pferd das Hormon Oxytocin ausgeschüttet. Ein Hormon, welches das Wohlbefinden steigert und Stress mindert. Das tut wiederum dem Immunsystem gut. Besonders erstaunlich sind hier die Ergebnisse einer Studie mit Ratten, die nahelegt, dass die angenehmen Impulse der Berührungen selbst langfristig Wirkung zeigen. Durch die Berührungen hatte sich bei den Ratten ein Mechanismus des Körpers verbessert, der das Stresshormon Cortisol binden kann.
Zusammengefasst lässt sich also sagen – ein Pferd, das liebevoll umsorgt wird, kann besser mit Stress umgehen, hat dadurch eine verbesserte Immunabwehr und wird darum meist schneller wieder gesund.
Das Immunsystem des Pferdes sitzt im Darm – schon diese Aussage zeigt, wie eng Abwehrkräfte und Verdauung in Verbindung stehen. Mit gezielten Maßnahmen lässt sich das Immunsystem effektiv unterstützen
Der Fellwechsel ist keine Krankheit. Trotzdem wundern wir uns in jedem Frühjahr uwieder über schlappe und für Infekte anfällige Pferde. Doch warum haben so viele Pferde Probleme mit der Produktion Ihres neuen Haarkleides? Ein ganzheitlicher Blick liefert Antworten und zeigt, wie Pferde gesund und voller Energie in die neue Saison kommen können.
Wenn es um das Thema Wurmkur geht, befindet man sich als aufgeklärter Pferdebesitzer oft in einem großen inneren Konflikt. Einerseits gilt es, das Pferd unbedingt von den gesundheitsgefährdenden Würmern zu befreien, andererseits weiß man, dass Wurmkuren den Organismus angreifen können. Denn die chemische Keule tötet nicht nur gefährliche Parasiten erfolgreich ab, sondern auch viele gesundheitswichtige Mikroorganismen des Darms und kann so die Darmflora schädigen. Einige Pferde zeigen uns dies nach der Behandlung.