- Schimmelpilze: Bedrohung im Futter
- Schimmelpilze sind Überlebenskünstler
- Mykotoxine: Einer der giftigsten Stoffe der Natur
- Wie überleben Schimmelpilze?
- Blöd im Kopf durch Mykotoxine?
- Veränderte Blutwerte beim Pferd durch Mykotoxine
- Mykotoxine im frischen Futtermittel
- Mykotoxinbelastung im Futter erkennen
- Die Vergiftung in Schach halten
- Unsere Produktempfehlung: Die GladiatorPLUS Milieufütterung
Schimmelpilze beim Pferd
Schimmelpilze: Bedrohung im Futter
Mykotoxine – ein Problem mit Geschichte. Früher wusste jeder Landwirt, dass Rinder, die zu den Wiederkäuern gehören, weit besser in der Lage sind, mit der Belastung durch Schimmelpilze fertig zu werden als Pferde oder Schweine. Pferden war deshalb immer das bessere Futter vorbehalten. Wissenschaftliche Untersuchungen haben das mittlerweile belegt.
Schimmelpilze können bei Pferden zu schweren Leber- und Nierenerkrankungen führen, Koliken auslösen und die Fruchtbarkeit schädigen.
Schimmelpilze sind Überlebenskünstler
Die Sporen der Schimmelpilze sind nahezu unsichtbar, in der Regel überall in der Luft vorhanden und dienen der ungeschlechtlichen Vermehrung der Schimmelpilze. Sie sind die Form, in der der Pilz sehr lange unter sehr unwirtlichen Bedingungen überstehen kann. Ihr Stoffwechsel ist inaktiv. Sie brauchen weder Wasser, Luft noch Nährstoffe. Das macht sie nahezu unangreifbar. Man weiß, dass Schimmelpilze in dieser Form Tausende von Jahren schadlos überstehen können.
Aktivierung durch Feuchtigkeit
Sobald die Temperatur und die Feuchtigkeit stimmen, wird der Stoffwechsel der Sporen aktiviert. Mit ausreichend Sauerstoff und günstigem pH-Wert entwickelt sich aus den Sporen eine fadige Struktur aus kleinen langen dünnen Pilzfäden, die wir dann als Schimmel erkennen. Diese meist kreisrunde Struktur wird Myzel genannt.
Mykotoxine: Einer der giftigsten Stoffe der Natur
Während die Sporen nicht einmal von Luft und Liebe leben, ist der Schimmelpilz eine Fressmaschine. Er ernährt sich von organischen Molekülen wie Kohlenhydraten, Eiweiß und Fetten und schreckt nicht einmal vor Leder zurück. Dabei bildet er Sekundäre Stoffwechselprodukte, sogenannte Mykotoxine. Die scheidet der Pilz aus, um sich selbst vor Fressfeinden wie zum Beispiel Bakterien zu schützen. Mykotoxine gehören zu den giftigsten Stoffen, die die Natur produziert. Das Problem der Schimmelpilzbelastung besteht also nicht in der Menge der Pilze, sondern in der Produktion von Sekundären Stoffwechselprodukten, den Mykotoxinen.
Wie überleben Schimmelpilze?
Ganz besonders bevorzugen Schimmelpilze nahrhaftes, stärkereiches Getreide. Dabei befallen sie das Getreide bereits während des Wachstums. Regen kurz vor der Ernte, Halmbruch und das sogenannte „Lagern“ des Getreides auf dem feuchten Feld begünstigen die Ausbreitung von Schimmelpilzen. Bei einem Wassergehalt über 15 Prozent während der Trocknung und Lagerung vermehren sich die Schimmelpilze im Getreide.
Ähnliche Problem bestehen auch für Heu. In der Phase der Heuernte führen Regen oder unzureichende Trocknung zur raschen Vermehrung von Schimmelpilzen. Bei einer Restfeuchte über 15 Prozent und einer unzureichend trockenen Lagerung bleiben die Schimmelpilze aktiv.
Silage wird dann von Schimmelpilzen befallen, wenn es durch Zerstörung der Umwicklung der Ballen zu Lufteintritt kommt und wenn Ballen zu lange offen gelagert werden. Daher soll Silage, wenn einmal geöffnet, rasch verfüttert werden. Je saurer die Silage, desto geringer ist die Gefahr der Kontamination.
Wehrhaft bis zum Tod
Während man den Schimmelpilz selbst durch Bedampfen zerstören, durch Säure beeinträchtigen oder durch nachträgliche Trocknung in die Schranken weisen könnte, verbleiben die Mykotoxine unzerstört im Futter. Zu den bekanntesten Mykotoxinen zählen Aflatoxine, Ochratoxine, Zearalenone, Fumonisine und auch das tödliche, giftige Mutterkorn-Alkaloid.
Mykotoxine wirken teilweise krebserregend, können also das Erbgut verändern und rufen bei Mensch und Tier erhebliche gesundheitliche Schäden hervor. Während Aflatoxine vor allem die Leber schädigen, wirken Ochratoxine vorwiegend kanzerogen und schädigen die Nieren. Zearalenone werden von Fusarium-Arten in Heu, Futtermitteln und Getreiden (vor allem Mais) gebildet. Sie wirken nerven-, blutbildungs- , haut- und fruchtbarkeitsschädigend. Trichothecene können zusätzlich Durchfall und allergische Hautreaktionen hervorrufen. Sie stören das Immunsystem, so dass eine starke Vergiftung sogar entzündliche und blutende Lungenerkrankungen hervorrufen kann. Prinzipiell besteht durch Mykotoxinaufnahme Kolikgefahr.
Blöd im Kopf durch Mykotoxine?
Mykotoxine können das Nervensystem des Pferdes schädigen und zu untypischen Verhaltensweisen, plötzlichem Scheuen und unverständlichen Reaktionen führen. Solche Reaktionen können natürlich auch die Folge der Belastung von Leber und Niere durch die Schimmelgifte sein.
Veränderte Blutwerte beim Pferd durch Mykotoxine
Mykotoxine können das Blutbild erheblich verändern. Hochgradig kanzerogen und leberschädigend sind die Aflatoxine, die Gifte von Aspergillus flavus, einem Pilz, der wirklich überall vorkommt. Aflatoxin B1 findet man vor allem in Getreide, Heu, Nüssen und Mohn. Neben abnormen Zunahmen des Lebergewichts durch Glycogenablagerungen (Glycogen = tierische Stärke) kommt es zu einem Anstieg des Harnstoffwerts bei gleichzeitigem Absinken der Protein-, Albumin- sowie Triglycerid- und Phosphorwerte im Blut. Die Enzymtätigkeit verschiedener Organe verändert sich und es kann zu Aborten kommen. Das Immunsystem wird nachhaltig durch eine Beeinträchtigung der Makrophagen geschädigt.
Das Mykotoxin Ochratoxin wird u.a. von einigen Aspergillus- und Penicillium-Arten oft während des Pflanzenwachstums gebildet und führt zu Nierenproblemen mit Wasseransammlungen, die sich bei Pferden in angelaufenen Beinen zeigen können. Lahmheiten mit Bewegungs- und Koordinationsstörungen oder sogar Ataxien sowie Wachstumsdepressionen und verminderter Appetit können auf eine Belastung mit Ochratoxin hinweisen.
Fumarine und Mutterkorn-Alkaloide führen zu Lungenödemen und Herz- sowie Atembeschwerden. Die Lungenprobleme werden auf eine intensive Makrophagenantwort – ausgelöst durch die Mykotoxine – zurückgeführt. Bei Ponys wurde sogar die Zersetzung der Skelettmuskulatur durch Mykotoxinbelastung festgestellt.
Gefährlich sind die östrogenähnlichen Zearalenone, da sie für verschiedenste Formen der Fruchtbarkeitsstörungen verantwortlich sind. Fusarienstämme, die Zearalenone bilden, sind recht verbreitet. Sie kommen in Mais, Weizen, Hafer, Gerste und auch im Stroh vor.
Mykotoxine im frischen Futtermittel
Man unterscheidet saprophytische (fäulniserregende) Schimmelpilze, die während der Lagerung ihr Unwesen treiben, von endophytisch aktiven (innenwachsenden) Schimmelpilzen. Ein Beispiel für Letzteren ist eine Pilzart, die den Rohr-Schwingel, eine Grasart, während des Wachstums besiedelt und dessen Mykotoxine den Mutterkorn-Alkaloiden ähneln. Bei Weidetieren kommt es nach der Aufnahme zu Lethargie, vermindertem Wachstum und geringerer Fruchtbarkeit.
Die krankheitserregende Wirkung der Schimmelpilze hat eine hohe ökonomische Bedeutung für die Futterwirtschaft. Oft sind die Futtermittel von mehreren Schimmelpilzgattungen befallen. Ebenso ist oft eine einzige Schimmelpilzgattung dazu fähig, mehr als nur ein Mykotoxin zu produzieren.
Mykotoxine sind meist fettlöslich und lagern sich in fetthaltigen Pflanzenteilen und im Körperfett des Tieres ab. Die Toxinbelastung in fettreichem Pferdefutter stellt unter diesem Gesichtspunkt ein interessantes Forschungsgebiet dar.
Mykotoxinbelastung im Futter erkennen
Es ist nicht einfach, mit bloßem Auge die Schimmelpilzbelastung eines Futtermittels zu beurteilen. Bei Getreide kann man durch Geruch und Farbe zumindest eine hohe von einer niedrigen Qualität unterscheiden. Befallener Hafer zeigt sich oft grau, aber auch Rot-Braunfärbung der Körner, Verfärbung der Maiskolben, Schmachtkörner, taube Ähren und abgestorbene Halme können auf Belastung hinweisen. Heu zeigt sich oft staubig, auf den Halmen findet man kleine schwarze Punkte, das Heu riecht nicht nach Heu, sondern muffig bzw. modrig. Bei der Silage zeigt eine weiß-grau Verfärbung einen Befall an.
Leider ist es nahezu unmöglich, Pferde vollständig mit hochwertigem, von Mykotoxinen unbelastetem Futter zu ernähren. Entscheidend ist sicher die Gesamtmenge an Mykotoxinen über das Grundfutter. Wer wissen möchte, ob Pferdefutter kontaminiert ist, kann Proben an die Landesuntersuchungsanstalten (LUFA) oder andere entsprechende Labore schicken.
Die Vergiftung in Schach halten
Selbstverständlich ist bei Pferden auf eine besonders hohe Qualität des Grundfutters zu achten. Das geht aber nicht immer. Wenn Pferde einer Mykotoxinbelastung ausgesetzt waren oder sind, kann eine Schadensbegrenzung durch eine Aktivierung der Leber-, Darm- und Nierenfunktion vorgenommen werden. Die Unterstützung und Entlastung der Entgiftungsorgane ist ein großes Anliegen der naturheilkundlich orientierten Medizin. Hier eignen sich zahlreiche Naturstoffe wie Kräuter, aber auch die Homöopathie.
Unsere Produktempfehlung: Die GladiatorPLUS Milieufütterung
Das intelligente Fütterungskonzept für dauerhafte Gesundheit und Lebensfreude
Die richtige Fütterung ist Hilfe zur Selbsthilfe. Durch ihre ausgesuchten Inhaltsstoffe und ihre ausgeklügelte Rezeptur kann die GladiatorPLUS Milieufütterung die natürliche Darmgesundheit des Pferdes fördern. Die wertvollen Naturstoffe wie Propolis und Ginseng pflegen auf ernährungsphysiologische Weise die Darmflora und unterstützen die normalen Darmfunktionen sowie die Immunabwehr. In Verbindung mit guten Haltungsbedingungen und einer darmfreundlichen Grundfütterung kann die Milieufütterung so nachhaltig die Pferdegesundheit stärken und das allgemeine Krankheitsrisiko senken.
Wurmkuren beim Pferd sind notwendig, um die Gesundheit des Tieres aufrechtzuerhalten. Dabei können zwei verschiedene Konzepte verfolgt werden: die strategische und die selektive Entwurmung. Letztere ist mittlerweile zeitgemäßer.
Milbenbefall beim Pferd ist erst an Symptomen erkennbar. Schnelle Behandlung und Sorgfalt bis zur erfolgreichen Bekämpfung sind wichtig zum Vermeiden von Folgekrankheiten.
Milben beim Pferd – Ursachen, Symptome und Behandlung
Magengeschwüre beim Pferd sind weit verbreitet: Etwa 50 bis 90 Prozent leiden an der mitunter sehr schmerzhaften Erkrankung. Welche Ursachen begünstigen die Entstehung, und wie gut sind die Heilungschancen?