- Was ist Erbrechen?
- Warum kotzen Hunde auf Teppiche?
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Mögliche Ursachen für Erbrechen beim Hund
- Verdorbene oder giftige Nahrung
- Ungewohnte Futtermittel
- Fremdkörper gefressen
- Zu viel gefressen
- Futterunverträglichkeit
- Medikamentenunverträglichkeit
- Parasitenbefall
- Magenschleimhautentzündung
- Infektionskrankheit
- Entzündung im Bauchraum
- Erkrankung von Nieren oder Leber
- Diabetes mellitus
- Cushing-Syndrom
- Tumor
- Hitzschlag, Sonnenstich
- Psychische Beschwerden, Stress
- Magendrehung
- Läufigkeit
- Den Hund zum Erbrechen bringen?
- Was das Aussehen des Erbrochenen über die Ursache verrät
- Wann ist Erbrechen ein Fall für den Tierarzt?
- Diagnose beim Tierarzt
- Behandlung von Erbrechen beim Hund
- Erste Hilfe bei Erbrechen
- Wie kann man Erbrechen vorbeugen?
- Was tun, wenn der Hund im Auto erbricht?
- Unsere Produktempfehlung: Die GladiatorPLUS Milieufütterung
Erbrechen beim Hund
Was ist Erbrechen?
Als Erbrechen, wissenschaftlich Emesis oder Vomitus, wird die schwallartige Entleerung von Mageninhalt durch die Speiseröhre bezeichnet. Dies erfolgt durch die Kontraktion verschiedener Muskeln bei einer gleichzeitigen Öffnung des Mageneingangs. Erbrechen ist ein komplexer Mechanismus, der vom Brechzentrum im Hirnstamm gesteuert wird.
Das Brechzentrum wird durch sogenannte vago-vasale Reize aktiviert: Spezielle Rezeptoren, die zum Beispiel im Magen-Darm-Trakt, im Rachen und in den inneren Organen verteilt sind, reagieren auf verschiedene mechanische oder chemische Reize. Werden sie aktiviert, leiten sie ein entsprechendes Signal an den Nervus vagus weiter, der wiederum das Brechzentrum triggert.
Entsprechende Reize entstehen zum Beispiel durch:
- Berührung der Rachenhinterwand
- Empfindungen der Geruchs- und Geschmacksorgane
- Dehnung oder Schädigung der Magenschleimhaut
- Überlastung des Gleichgewichtsorgans
- Schädigung des Gehirns
- Überhitzung, Sonnenstich
- Tumorerkrankung
- Giftstoffe
- Infektion
- Stoffwechselentgleisung
- Entzündungsprozess im Bauchraum
- Schmerzen
- psychische Belastung
In einigen Fällen, zum Beispiel nach der Aufnahme einer giftigen Substanz, eines verdorbenen Lebensmittels oder einer zu großen Futtermenge, ist Erbrechen ein sinnvoller Schutzmechanismus für den Körper des Hundes. In anderen Situationen ist es hingegen nicht zielführend, sondern verschlechtert lediglich den Zustand des Patienten.
Warum kotzen Hunde auf Teppiche?
Hier spielen vermutlich mehrere Faktoren eine Rolle: Der Teppich bietet dem Hund beim Würgen einen besseren Halt als ein glatter Boden. Außerdem spritzt vom Teppich weniger Erbrochenes in seine Richtung zurück.
Mögliche Ursachen für Erbrechen beim Hund
Das Brechzentrum kann durch eine Reihe von Auslösern getriggert werden. Daher ist Erbrechen generell ein sehr unspezifisches Symptom. Mögliche Ursachen sind:
Verdorbene oder giftige Nahrung
Nach der Aufnahme ungenießbarer Substanzen stellt Erbrechen eine sinnvolle Abwehrreaktion dar, um die aufgenommene Substanz schnell wieder aus dem Körper zu befördern. Dabei kann es sich zum Beispiel um verdorbene Nahrung oder giftiges oder reizendes Material handeln.
Ungewohnte Futtermittel
Die Aufnahme ungewohnter Futtermittel kann dazu führen, dass der Körper zunächst „versucht", sie wieder loszuwerden. Dabei können die Zusammensetzung, die Konsistenz und der Wassergehalt des Futters eine Rolle spielen.
Fremdkörper gefressen
Hat der Hund einen Fremdkörper aufgenommen, wird dieser möglicherweise unverdaut ausgeschieden. Er kann aber auch den Darm verlegen. Dies führt unter anderem dazu, dass der Hund erbricht.
Zu viel gefressen
Eine übermäßige Futteraufnahme ist möglich, wenn der Hund zu hastig frisst oder insgesamt eine zu große Menge aufnimmt. Besonders Trockenfutter quillt im Magen auf und kann ihn dadurch überfüllen.
Wölfe und Hunde neigen von Natur aus dazu, ihr Futter herunterzuschlingen und insgesamt so viel wie möglich zu fressen. Dies ist in der Wildnis von Vorteil, um sich gegen die Rudelmitglieder durchzusetzen beziehungsweise um den womöglich längeren Zeitraum bis zur nächsten Mahlzeit zu überbrücken. Viele unserer Haushunde handeln instinktiv genauso und empfinden auch dann kein Sättigungsgefühl, wenn ihr Magen bereits massiv überfüllt ist.
Futterunverträglichkeit
Eine Futtermittelunverträglichkeit bedeutet, dass der Hund eine bestimmte Nahrungskomponente nicht verdauen kann. Von der Unverträglichkeit abzugrenzen ist die Allergie, welche mit einer Immunreaktion einhergeht.
Medikamentenunverträglichkeit
Eine Medikamentenunverträglichkeit kann nahezu jeden Wirkstoff betreffen. Dies kann zum Beispiel ein Antibiotikum, ein Parasitenmittel, ein Narkosemittel oder ein Cortisonpräparat sein.
Parasitenbefall
Ein Parasitenbefall im Darm kann verschiedene Verdauungssymptome hervorrufen, von Durchfall und Aufgasung über Verstopfung bis hin zum Erbrechen.
Magenschleimhautentzündung
Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kommt zum Beispiel durch dauerhaften Stress oder ungeeignete Futtermittel zustande. Unbehandelt können sich auch Geschwüre der Magenschleimhaut entwickeln und diese im schlimmsten Fall durchbrechen (perforieren).
Infektionskrankheit
Infektionskrankheiten verschiedenster Art können beim Hund Erbrechen auslösen. Neben einem harmlosen, meist viral bedingten Magen-Darm-Infekt kommen auch bakterielle Lebensmittelinfektionen und schwerwiegende Hundekrankheiten wie Staupe, Leptospirose und Parvovirose sowie die Mittelmeerkrankheit Leishmaniose in Betracht.
Entzündung im Bauchraum
Eine Entzündung im Bauchraum kann zum Beispiel das Bauchfell (Peritonitis), die Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), die Leber (Hepatitis) oder die Nieren (Nephritis) betreffen und zu Erbrechen führen.
Erkrankung von Nieren oder Leber
Nieren- und Lebererkrankungen führen im fortgeschrittenen Stadium dazu, dass sich körpereigene Abfallstoffe im Blut anreichern. Es kommt zu einer „inneren Vergiftung" mit Kreatinin und Harnstoff beziehungsweise Ammoniak, die eine massive Übelkeit und häufiges Erbrechen zur Folge hat.
Diabetes mellitus
Diabetes mellitus ist ein weiteres Beispiel für eine Stoffwechselentgleisung; hier allerdings ist der hohe Blutzuckerspiegel ausschlaggebend.
Cushing-Syndrom
Das Cushing-Syndrom ist eine hormonelle Störung, bei der der Körper unkontrolliert Cortisol produziert. Betroffene Hunde zeigen neben Erbrechen weitere Symptome wie Stammfettsucht, Muskelschwund und Fellverlust.
Tumor
Viele Tumorerkrankungen können das Brechzentrum auf verschiedene Weise aktivieren.
Hitzschlag, Sonnenstich
Hitzschlag und Sonnenstich kommen besonders bei brachycephalen (kurznasigen) Rassen sowie bei Hunden, die im Auto zurückgelassen werden, vor. Auch körperliche Betätigung und ein langes, dichtes Fell sind bei hohen Außentemperaturen kritisch.
Psychische Beschwerden, Stress
Reisekrankheit bei Autofahrten betrifft vor allem Welpen sowie Hunde, die ohne vorherige Gewöhnung über eine weite Strecke transportiert werden. Auch psychische Auslöser wie Stress oder Angst können dem Hund „auf den Magen schlagen". Bei Reiseübelkeit sind häufig beide Komponenten relevant.
Magendrehung
Eine Magendrehung führt typischerweise zum „leeren Erbrechen", bei dem der Hund immer wieder vergeblich würgt. Durch die infolge der Drehung abgeschnürte Speiseröhre kann kein Mageninhalt ausgeworfen werden.
Läufigkeit
Hündinnen in der Läufigkeit erbrechen teilweise infolge der hormonellen Umstellung oder durch das verstärkte Schlecken der Geschlechtsteile, welches zur Aufnahme von Blut führt.
Den Hund zum Erbrechen bringen?
Hunde gezielt erbrechen zu lassen (zum Beispiel mit Wasserstoffperoxid oder Senf), ist nur dann sinnvoll, wenn in den letzten 60 Minuten (!) eine giftige Substanz aufgenommen wurde. Dazu gehören für Hunde giftige Lebensmittel wie Schokolade, Knoblauch, Weintrauben, Süßstoff oder Medikamente, Giftpflanzen, Frostschutzmittel und Schneckenkorn. In allen anderen Fällen halten Sie zunächst unbedingt Rücksprache mit einem Tierarzt! Suchen Sie auch dann einen Tierarzt auf, wenn Sie Ihren Hund erfolgreich zum Erbrechen gebracht haben.
Was das Aussehen des Erbrochenen über die Ursache verrät
Anhand des Aussehens des Erbrochenen sowie der Situation, in der der Hund sich übergeben hat, können bereits viele Rückschlüsse gezogen werden. Achten Sie auf die Farbe, die Konsistenz und mögliche Beimengungen sowie den Zeitpunkt des Übergebens.
Der Hund erbricht ...
- gelb: Erbrechen von Galle (bei nüchternem Magen)
- blau oder grün: Vergiftung – Notfall! (Ausnahme: grüne Farbe beim Erbrechen von Spinat)
- schwarze, kaffeesatzartige Beimengung (schwarze Punkte): Blutung im Magen oder Zwölffingerdarm – Notfall!
- rote Beimengung / rote Punkte: Blutung in der Speiseröhre – Notfall!
- weißen oder gelben Schaum: Beimengung von Magensaft (meist bei nüchternem Magen)
- Unverdautes Futter Stunden nach dem Fressen: Futtermittelunverträglichkeit, ungewohntes Futter
- Kot: Darmverschluss – Notfall!
- Erbrechen ohne Auswurf: Magendrehung – Notfall!
- beim Autofahren oder Fliegen: Reisekrankheit
- direkt nach dem Fressen: zu großes Futtervolumen, zu hastiges Fressen, zu kaltes Futter, ungewohnte Futterkonsistenz
- nach einem Stoß, Schlag oder Unfall: Trauma – Notfall!
Selbstverständlich ersetzen diese allgemeinen Anhaltspunkte nicht die Diagnose durch den Tierarzt.
Wann ist Erbrechen ein Fall für den Tierarzt?
Einmaliges Erbrechen bei einem (weitestgehend) ungestörten Allgemeinbefinden des Hundes ist grundsätzlich kein Grund zur Sorge. Dasselbe gilt, wenn situationsbedingt von einer harmlosen Ursache ausgegangen werden kann, zum Beispiel Stress oder der Aufnahme einer sehr großen Futtermenge.
Bei einem Notfall muss hingegen umgehend der Tierarzt aufgesucht werden. In diesen Fällen zählt mitunter jede Stunde. Außerhalb der Praxissprechzeiten sollten Sie in eine Tierklinik fahren!
Wann zählt Erbrechen als Notfall?
Wenn der Hund in folgenden Situationen erbricht, handelt es sich um einen Notfall, der schnell lebensbedrohlich werden kann:
- Der Hund hat eine (möglicherweise) giftige Substanz gefressen.
- Der Hund hat zuvor (vermutlich) einen Fremdkörper oder Knochen verschluckt.
- Es besteht der Verdacht auf einen Hitzschlag oder Sonnenstich.
Auch wenn folgende Begleitsymptome auftreten, zählt Erbrechen beim Hund als Notfall:
- Der Hund zeigt plötzlich Symptome wie Zittern, Hecheln, Taumeln, Benommenheit, Atembeschwerden, Fieber, Krämpfe oder starke Bauchschmerzen.
- Der Hund erbricht schwarzes oder rotes Blut.
- Der Hund versucht vergeblich, Kot oder Urin abzusetzen.
- Der Hund zeigt Symptome einer Magendrehung wie „leeres" Erbrechen und einen aufgetriebenen Leib.
Bei chronischem Erbrechen zum Tierarzt
Keine Notfälle, aber in folgenden Situationen sollte dennoch zeitnah ein Tierarztbesuch stattfinden:
- gelegentliches Erbrechen unklarer Ursache
- Symptome einer chronischen Erkrankung
Regelmäßiges Erbrechen des Hundes kann verschiedene Komplikationen nach sich ziehen. Dazu gehören vor allem ein Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Nährstoffmangel, eine Entzündung der Speiseröhre und Schädigungen der Zähne. Darüber hinaus deutet es auf eine chronische ursächliche Problematik hin, die gefunden und behoben werden muss.
Weitere Symptome einer chronischen Erkrankung, die mit dem Erbrechen in Verbindung stehen könnte, sind zum Beispiel Abmagerung, Appetitlosigkeit, stumpfes Fell, Antriebslosigkeit, vermehrter Durst und Wachstumsverzögerungen bei Welpen. Andersherum können diese Symptome auch die Folge einer permanenten Übelkeit mit Erbrechen sein. Umso wichtiger ist die Diagnose des Tierarztes.
Diagnose beim Tierarzt
Wenn ein Hund, der akut oder regelmäßig erbricht, beim Tierarzt vorgestellt wird, steht zu Beginn der Untersuchung eine ausführliche Anamnese. Eine Allgemeinuntersuchung und weiterführende diagnostische Maßnahmen folgen.
Anamnese: Auf diese Fragen sollten Sie vorbereitet sein
Beim Tierarzt geht in der Aufregung schnell etwas unter. Oft fallen einem wichtige Infos oder hilfreiche Details erst hinterher ein. Daher ist es sinnvoll, sich bereits vorab Gedanken und gegebenenfalls Notizen zu machen, sofern die Situation es zulässt. Folgende Fragen wird der Tierarzt vermutlich stellen:
- Wann hat Ihr Hund das erste Mal erbrochen und wie oft hat es sich seitdem wiederholt?
- Wie sieht das Erbrochene aus?
- Zeigt Ihr Hund weitere Symptome?
- Was, wie oft und wie viel füttern Sie?
- Haben Sie kürzlich etwas Neues gefüttert?
- Wurde (möglicherweise) ein für Hunde giftiges Lebensmittel aufgenommen? Beispiele: Schokolade, Steinobst, Tomaten, Avocados, Weintrauben, Rosinen, Zwiebeln, Knoblauch, Macadamia, Haselnüsse, Walnüsse, Kaffee, Süßstoff.
- Hat sich das Trinkverhalten Ihres Hundes in der letzten Zeit verändert?
- Gibt es bestimmte Situationen oder Zeitpunkte, die mit dem Erbrechen im Zusammenhang stehen könnten (zum Beispiel Stresssituationen oder kurz nach dem Fressen)?
- Kann Ihr Hund unbemerkt einen Fremdkörper, einen Knochen oder eine giftige Substanz aufgenommen haben?
- Besitzt Ihr Hund einen aktuellen Impfschutz?
- Wann wurde Ihr Hund zuletzt entwurmt?
- War Ihr Hund schon einmal im Ausland?
- Wann war bei Ihrem Hund die letzte Blutuntersuchung?
Wenn Sie diese Fragen vor Ort beantworten können, hat Ihr Tierarzt bereits eine Reihe wertvoller Informationen gewonnen.
Allgemeinuntersuchung
Im Zuge der Allgemeinuntersuchung stellt der Tierarzt fest, ob Ihr Hund insgesamt gesund wirkt oder es erste Hinweise auf eine Krankheit, womöglich sogar die Ursache des Erbrechens, gibt. Zur Allgemeinuntersuchung gehören ein Blick auf die Augen, die Schleimhäute, die Nase, die Zähne und das Fell, das Abhören, Abtasten, Fiebermessen sowie die Beurteilung der Körperhaltung und des Verhaltens.
Spezielle Untersuchungsmethoden
Sofern die Anamnese und die Allgemeinuntersuchung noch keine eindeutigen Anhaltspunkte geliefert haben, wird der Tierarzt eine weiterführende Diagnostik durchführen. Je nachdem, welche Ursache er für wahrscheinlich hält, kommen zum Beispiel infrage:
- Röntgen
- Ultraschall
- Kotuntersuchung
- Urinuntersuchung
- Blutuntersuchung
- Ausschlussdiät
In manchen Fällen leitet der Tierarzt auch eine symptomatische Therapie ein und führt nur dann eine weitere Diagnostik durch, wenn die Symptome anhalten sollten. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn der Verdacht eines harmlosen Infekts naheliegt.
Behandlung von Erbrechen beim Hund
Bei Hunden, die erbrechen, spielen zwei Formen der Behandlung eine Rolle: die symptomatische und die ursächliche Therapie.
Symptomatische Therapie
Hierzu zählen alle Maßnahmen, die zwar die Ursache des Erbrechens nicht beheben, aber dennoch zu einer Besserung beitragen. Begleit- und Folgebeschwerden werden gelindert und der Allgemeinzustand des Hundes wird verbessert. Beispiele für eine symptomatische Therapie sind:
- Medikament gegen Übelkeit (Antiemetikum)
- Infusionstherapie
- Schonkost, Hausmittel
- Schleimhautschutz
- Schmerzmittel
- Fiebersenker
Infusionen sind vor allem bei sehr heftigem oder häufigem Erbrechen, bei Welpen, bei kreislaufschwachen Tieren sowie bei Hunden, die auch Wasser sofort erbrechen, eine der wichtigsten Therapiemaßnahmen.
Ursächliche Therapie
Abhängig von der Ursache des Erbrechens beim Hund sind die Therapiemaßnahmen grundverschieden:
- Fremdkörperaufnahme: Operation
- Unverträglichkeit: Umstellung des Futters oder Medikaments
- Wurmbefall: Entwurmungsmittel
- Magenschleimhautentzündung: Säureblocker, Schleimhautschutz
- Bakterielle Infektionskrankheit: Antibiotikum
- Bauchspeicheldrüsenentzündung: Cortison, Antibiotikum, Infusionen, Schmerzmittel
- Diabetes mellitus: Insulintherapie
- Cushing-Syndrom: Cortisol-Hemmer oder Operation
- Nierenerkrankung: Infusionen, Blutdrucksenker, Futterumstellung, Futterzusätze
- Lebererkrankung: Leberschutzpräparate, Infusionen, Cortison, Futterumstellung
- Tumor: operative oder palliative Behandlung
- Psychische Beschwerden: Haltungsoptimierung, Verhaltenstherapie
- Hitzschlag: Abkühlung, Infusionen, Antibiotikum
- Magendrehung: Operation
Das Ermitteln der Ursache ist folglich für eine zielführende Therapie unerlässlich.
Erste Hilfe bei Erbrechen
Sofern kein Verdacht auf einen Notfall besteht (siehe oben), können Sie zunächst einige Maßnahmen ergreifen und abwarten, ob sich der Zustand des Hundes damit verbessert. Ist situationsbedingt von einem einmaligen Erbrechen auszugehen, zum Beispiel nach dem Fressen von Gras oder Schnee oder bei Reiseübelkeit, sind diese Maßnahmen nicht notwendig.
Was tun, wenn der Hund erbricht?
- Entfernen Sie vorübergehend Futter und Wasser, damit sich der Magen des Hundes beruhigen kann.
- Nach ungefähr vier Stunden sollten Sie dem Hund etwas Wasser, Fencheltee oder eine Elektrolytlösung aus der Apotheke anbieten.
- Erbricht der Hund diese Flüssigkeit, ist ein Tierarztbesuch in den nächsten Stunden angezeigt, um einer Dehydrierung (Austrocknung) vorzubeugen.
- Behält er die Flüssigkeit bei sich, bieten Sie sie weiterhin an. Das nächste Mal fressen sollte der Hund frühestens 12 bis 24 Stunden nach dem Erbrechen. Erbricht der Hund nach der Futteraufnahme erneut, ist ein Tierarztbesuch erforderlich. Achtung: Welpen benötigen schon nach einigen Stunden wieder Futter!
Schonkost für den Hund
Ein angeschlagener Verdauungstrakt profitiert von leicht verdaulicher Schonkost. Dazu eignen sich:
- gut durchgekochte Kartoffeln, Karotten oder Nudeln, weichgekochter Reis
- gegartes Hühnchenfleisch oder Seelachs
- geriebener Apfel
Zusätzlich können Sie kleine Mengen Ulmenrinde, Heilerde, Flohsamenschalen oder Kohletabletten untermischen.
Bieten Sie zunächst nur eine kleine Futtermenge an und warten Sie einige Stunden ab, ob der Hund sie bei sich behält. Ist dies der Fall, können Sie eine weitere kleine Portion anbieten. Füttern Sie die Schonkost über einige Tage und schleichen Sie sie anschließend aus.
Wie kann man Erbrechen vorbeugen?
Aufgrund der breitgefächerten Ursachen ist es nicht möglich, ein Erbrechen beim Hund sicher zu verhindern. Viele Maßnahmen tragen aber dazu bei, das Risiko auf ein Minimum zu senken:
- Bewahren Sie Chemikalien, Lebensmittel, Futter, verschluckbare Gegenstände und usw. außer Reichweite auf.
- Unterbinden Sie die Wasseraufnahme aus Pfützen oder stehenden Gewässern.
- Trainieren Sie mit Ihrem Hund, draußen ohne Ihre Erlaubnis nichts zu fressen.
- Verhindern Sie das Fressen von Schnee oder größeren Mengen Gras.
- Hunde, die zu hastigem Fressen neigen, profitieren von einem Anti-Schling-Napf und kleineren Futterportionen mehrmals am Tag.
- Füttern Sie ungewohnte Futtermittel immer langsam an und nehmen Sie Futterumstellungen allmählich vor.
- Achten Sie auf eine gute Futterqualität und eine geeignete Zusammensetzung.
- Vermeiden Sie körperliche Anstrengungen kurz nach dem Fressen.
- Dauerstress und Ängste sind für Hunde sehr belastend. Ziehen Sie gegebenenfalls einen auf Verhaltenstherapie spezialisierten Tierarzt zurate.
- Bei Hitze müssen jederzeit kühle, luftige Schattenplätze und Wasser zur Verfügung stehen. Körperliche Anstrengungen sind zu vermeiden. Je nach Felltyp sollte der Hund geschoren werden.
- Achten Sie auf regelmäßige Schutzimpfungen gegen gängige Infektionskrankheiten.
- Entwurmen Sie Ihren Hund regelmäßig.
- Lassen Sie in regelmäßigen Abständen ein Blutprofil erstellen, um mögliche organische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.
- Gewöhnen Sie Ihren Hund langsam ans Autofahren.
Was tun, wenn der Hund im Auto erbricht?
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