Demenz beim Hund
Hunde werden heute meist wesentlich älter als früher. Deshalb nehmen auch Krankheiten wie das Kognitive Dysfunktionssyndrom, besser bekannt als Demenz oder Alzheimer, zu. Doch wie lassen sich typische Symptome wie Orientierungslosigeit oder Stubenunreinheit von "normalen" Alterserscheinungen unterscheiden? Und wie können betroffene Halter mit der Krankheit ihres Tieres umgehen?
Erste Hilfe bei Demenz
- Je nach Ausprägung der Demenz sollten Sie Ihren Hund nicht mehr oder nicht mehr so lange alleine lassen.
- Räumen Sie Stolperfallen wie Dekoartikel aus dem Weg. Frei zugängliche Räume zu verkleinern oder zu verstellen das Alleinelassen ebenfalls erleichtern.
- Bleiben Sie beim Füttern in der Nähe.
- Bei bereits eingetretener Orientierungslosigkeit macht es Sinn, dem Hund Alltagsgegenstände wie Napf, Körbchen und Co. recht nah zusammenzustellen. So muss er nicht lange suchen, um seine Dinge zu finden.
- Besprechen Sie mit einem Therapeuten Maßnahmen, welche die Krankheit abschwächen oder eventuell verlangsamen können. Ihr Vierbeiner wird es Ihnen danken.
Typische Symptome einer Demenz beim Hund
Alzheimer-Demenz, auch Kognitives Dysfunktionssyndrom genannt, ist eine neurodegenerative Erkrankung beim Hund. Das Krankheitsbild kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Die Symptome beginnen schleichend und werden anfänglich oft übersehen oder auf das Alter des Hundes geschoben. Hat man als Hundehalter eine gute Bindung zu seinem Tier, fallen Verhaltensänderungen dennoch recht schnell auf.
Folgende Symptome können auf eine Demenz hinweisen:
- Orientierungslosigkeit: Die Hunde wissen nicht mehr so genau, wo sie hinwollen, oder laufen plötzlich gegen Gegenstände und Wände. Sie warten vor falschen Türen und wenn sie im Garten oder draußen angekommen sind, wissen sie nicht mehr, was sie dort eigentlich wollten.
- Unruhe: Oftmals finden demente Hunde keine Ruhe. Sie wandern auf und ab, legen sich in ihr Körbchen und stehen wieder auf. Sie laufen zur Tür, wollen raus und wenn man aufmacht, drehen sie wieder um. Auffällig ist auch ein mehr oder weniger starkes Hecheln, das man keinem bestimmten Anlass zuordnen kann. Hier sollte unbedingt abgeklärt werden, ob es sich nicht um schmerzbedingtes Hecheln handelt.
- Stubenunreinheit: Ab und an passiert mal ein Malheur, welches man anfänglich noch abtut. Doch immer öfter ist der Hund nicht mehr stubenrein und merkt noch nicht einmal, dass er gar nicht draußen ist.
- Ängstlichkeit: Dinge und Geräusche, die Ihrem Hund früher nichts ausgemacht haben, stellen ihn jetzt vor eine Herausforderung. Gewitter, Sirenen von Rettungswagen oder gar Silvester ängstigen ihn bis hin zu Panik. Die große schwarze Mülltonne des Nachbarn entpuppt sich nun als großes Monster, an dem der Hund nicht mehr vorbeilaufen möchte.
- Zurückfallen in alte Verhaltensmuster: Verhaltensweisen wie Jagen oder auf Tische springen, Schuhe kauen etc. erinnern an frühere Zeiten, als Ihr Hund noch jung war oder Sie ihn gerade erst bekamen.
- Veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus: Mitten in der Nacht läuft der Hund im Haus auf und ab. Er versucht, Sie zu wecken und möchte raus, obwohl er eigentlich gar nicht muss. Tagsüber wiederum schläft er tief und fest.
- Verlustangst und Kontrollzwang: Ihr Hund kann nicht mehr alleine bleiben. Schon kurze Zeit ohne familiären Anschluss oder seine Bezugsperson bringen ihn dazu, sich heulend oder jammernd hinter die Tür zu setzen. Das kann so weit gehen, dass er sich richtig aufregt und sehr großen Stress hat. Er lässt Sie dann nicht mehr aus den Augen und verfolgt Sie auf Schritt und Tritt.
- Nachlassen der Funktion von Sinnesorganen: Die Sehkraft des Hundes lässt nach und das Hören ist viel sensibler geworden. Der Vierbeiner liegt zum Beispiel im Körbchen und reagiert erst beim dritten und viel lauteren Rufen als sonst. Geht es dann nach draußen zum Gassi, kann es sein, dass der Hund so sehr mit Schnüffeln beschäftigt ist, dass alle anderen Sinnesorgane wie ausgeschaltet scheinen. Hört oder sieht er seinen Menschen dann endlich, kann er überrascht wirken.
- „Geister sehen“: Der Hund steht im Raum und blickt fixierend auf einen Punkt, als würde dort etwas oder jemand stehen und mit ihm reden. Teilweise reagieren die Hunde mit Knurren oder genau entgegengesetzt mit Schwanzwedeln und Freude.
Entstehung: Ursache der Demenz nicht eindeutig
Alzheimer und Demenz sind Begriffe, die jeder in Verbindung mit älteren Menschen schon einmal gehört hat. Doch bei Hunden? Der aus dem Englischen stammende Begriff „cognitive dysfunction syndrome“ wird mit CDS abgekürzt. Was muss im Gehirn des Hundes passieren, um an Alzheimer-Demenz zu erkranken? Genau wie beim Menschen sterben im Gehirn Nervenzellen ab. Besonders die Zellen, die für das Lernen, das Gedächtnis und die bewusste Wahrnehmung zuständig sind, haben sich als anfällig erwiesen. Warum das so ist, ist bis heute nicht eindeutig erwiesen. Denn viele Menschen und Hunde werden alt, ohne dass dieser Vorgang des Absterbens eintritt.
Durch das Absterben wird der Signalaustausch der Nervenzellen gestört. Anfänglich lässt sich dieser Vorgang noch kompensieren respektive auf andere Wege umleiten. Irgendwann schafft das Gehirn dies aber nicht mehr. Das Absterben der Zellen in Kombination mit der fehlenden Kommunikation zwischen ihnen lässt obige Symptome auftreten. Doch nicht nur der Signalaustausch lässt nach, sondern auch die Versorgung der Zellen. Was sonst geliefert und abtransportiert wird, bleibt nun zurück und Eiweißablagerungen verfüllen im Prinzip die Nervenzellen. Dieser Prozess ist nicht umkehrbar. Durch eine zeitige Behandlung der Demenz können im besten Fall die Geschwindigkeit gedrosselt oder Umleitungen unterstützt werden.
Diagnose der Demenz
Die Symptome von Demenz beim Hund können unterschiedlich in Auftreten und Stärke sein. So ist eine genaue Diagnose nicht immer sofort zu treffen. An erster Stelle stehen genaue Beobachtungen von Ihnen als Besitzer und ein gutes Anamnesegespräch. Ein Blutbild und eine Untersuchung im MRT können mehr sagen. Ob dies von Nöten ist, wird Ihr Therapeut mit Ihnen besprechen.
Mögliche Komplikationen oder Spätfolgen von Demenz
Werden die Anzeichen von Demenz nicht beachtet oder unterschätzt, können sich Gefahren für Ihren Hund auftun. Da er selbst Risiken nicht mehr so gut abschätzen kann, sollte er gewissenhaft beaufsichtigt werden. Treppen, Bäche etc. können sich sonst als Unfallquelle erweisen. Auch im Straßenverkehr kann mangelnde Aufmerksamkeit schnell ein Risiko darstellen. Bei rechtzeitiger Diagnose können Sie schneller und besser auf die Bedürfnisse Ihres Hundes eingehen.
Demenz beim Hund: Wann zum Tierarzt/Tierheilpraktiker?
Da es sich bei Demenz um einen schleichenden Prozess handelt, sollten Sie spätestens bei merklichem Leistungsabfall Ihres Hundes einen Therapeuten aufsuchen. Dieser wird sich ein genaues Bild vom Zustand des Vierbeiners machen und zusammen mit Ihnen herausfinden, ob eine Demenz die mögliche Ursache ist. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Testmöglichkeiten und Untersuchungen, die bei Bedarf durchgeführt werden können. Da bei allen genannten Symptomen auch etwas anderes dahinterstecken kann, bis hin zur einer ernsthaften Krankheit, sollten Sie die Ursache immer abklären lassen.
Demenz beim Hund behandeln
Liegt eine Demenz bei Ihrem Hund vor, gehen viele Therapeuten nach dem sogenannten DISHAA Schema vor. Dieser Begriff stammt aus dem Englischen und beschreibt:
D - Disorientation / Desorientierung
I - Interaction / Interaktion, soziale Beziehungen
S - Sleep/ Wake Cycles / Schlaf-Wach-Rhythmus
H - Housesoiling / Verlust der Stubenreinheit und anderem erlernten Verhalten
A - Activity / Aktivität
A - Anxiety / Ängstlichkeit
Im Gespräch wird der Therapeut zusammen mit Ihnen die oben genannten Punkte durchgehen und die Häufigkeit und Ausprägung bewerten. Danach kann oft schon eine zuverlässige Aussage getroffen werden, ob eine Demenz vorliegt. Durch eine Beurteilung über das DISHAA Schema können die einzelnen Punkte, die bei Ihrem Hund besonders auftreten, individuell in die Therapie aufgenommen werden.
Wichtig zu wissen: Durch die Behandlung wird eine Alzheimer-Demenz nicht geheilt. Durch die unten genannten Maßnahmen können Sie Ihren Liebling trotz allem sinnvoll unterstützen und für eine möglichst gute Lebensqualität sorgen.
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Tipps für den Alltag mit dementen Hunden
- Bedarfsgerechte medikamentöse Therapie
- Futterumstellung auf den Bedarf von älteren Hunden
- GladiatorPLUS in Kombination mit ZELLmilieu2
- Kräuter und/oder Vitalpilze für Nerven und Herz-Kreislauf
- Vermeiden, den Hund alleine zu lassen
- Verhaltenstraining mit Unterstützung durch Anregung und Ausgleich der äußeren Reize.
- Nahrungsergänzungsmittel zur Anregung der Gehirnfunktion. Geeignet sind hier zum Beispiel die Vitalpilze Auricularia für den Blutfluss und Hericium für die Nerven. Co-Enzym Q10 und Gingko eignen sich ebenfalls sehr gut, um positiv der Entwicklung einer Demenz entgegenzutreten.
Wichtig: Sicherheit und Geduld
Seien Sie für Ihren Hund da, wenn seine Demenz fortschreitet. Viel Geduld aufzubringen ist unerlässlich, denn Ihr älter werdender Hund braucht Sie jetzt besonders. Vermitteln Sie ihm das Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit. Muten Sie ihm keine zu stressigen Situationen mehr zu. Geben Sie ihm Sicherheit und Routine, auf die er sich verlassen kann.
Auch wenn das Leben anders wird, wenn der Hund an einer Demenz erkrankt: Aus jeder Situation lassen sich auch positive Elemente mitnehmen. Sie werden viele Dinge anders, ruhiger und intensiver angehen müssen. Daraus resultiert Mehrarbeit und oft auch Stress für Sie als Besitzer. Vielleicht bauen Sie eine Yoga-Einheit ein, um mit Ihrem Hund zu entspannen. Erfreuen Sie sich bewusst an Spaziergängen im Grünen, bei denen Sie jetzt aufmerksamer sein müssen, als Ihr Hund es noch kann. Fangen Sie an, die Serie zu schauen, die Sie schon immer mal sehen wollten, Ihren Vierbeiner dabei neben sich auf der Couch… kurzum – genießen Sie die Zeit mit Ihrem Hund!
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