- Das Immunsystem beim Pferd stärken
- Erste-Hilfe-Tipps
- Das Immunsystem beim Pferd stärken – doch wie funktionieren die Abwehrkräfte überhaupt?
- Wodurch wird das Immunsystem geschwächt?
- Das Immunsystem stärken über das Futter des Pferdes
- Das Immunsystem beim Pferd durch Echinacea, Kräuter und Pflanzen stärken
- Praktische Tipps, um das Immunsystem beim Pferd zu stärken
Das Immunsystem beim Pferd stärken
Das Immunsystem des Pferdes sitzt im Darm – schon diese Aussage zeigt, wie eng Abwehrkräfte und Verdauung in Verbindung stehen. Mit gezielten Maßnahmen lässt sich das Immunsystem effektiv unterstützen
Das Immunsystem beim Pferd stärken
Veränderungen in der Umwelt, Jahreszeitenwechsel und virale Infekte beanspruchen das Immunsystem des Pferdes. Besonders während des Fellwechsels sind die Vierbeiner anfällig für allerlei Erkrankungen, die meist den Atmungsapparat betreffen. Allergien, Herpes und Ekzeme greifen das Immunsystem an. Ist das Pferd gesund, kann es in der Regel gut mit den Eindringlingen umgehen. Werden es allerdings zu viele, oder ist das Immunsystem nicht intakt, erkrankt das Pferd.
Über das Futter kann das Immunsystem beim Pferd hinreichend gestärkt und positiv beeinflusst werden. Regelmäßige Blutuntersuchungen fördern Mangelsituationen zutage und können durch entsprechende Behandlung oder Fütterung ausgeglichen werden. Der Alltag des Pferdes und die Art und Weise der Bewegung besitzen ebenfalls einen großen Einfluss auf das Immunsystem.
Erste-Hilfe-Tipps
- Stress: Stress besitzt einen großen Einfluss auf die Abwehrkräfte. Sorge für eine stabile, gleichbleibende Umgebung und vermeide unnötigen Stress.
- Blutbild: Bei wiederholten Infekten, Allergien und Entzündungen ist eine Blutuntersuchung sinnvoll.
- Raufutter: Achte auf eine ausreichende Menge an Raufutter, um den Darm gesund zu erhalten.
Das Immunsystem beim Pferd stärken – doch wie funktionieren die Abwehrkräfte überhaupt?
Dringen Erreger in den Organismus ein, wird das Immunsystem aktiv und schützt die Zellen des Körpers vor Angriffen. Das Immunsystem ist ein Zusammenspiel verschiedener individueller Mechanismen und daher hochkomplex. Natürliche Barrieren und Filter halten Fremdkörper vor dem Eindringen in den Körper ab. Können diese Mechanismen überwunden werden, muss das Immunsystem ran. Die gebildeten Antikörper erkennen fremde Zellen und bekämpfen sie. Eindringlinge können Würmer, Bakterien oder Viren sein.
Wodurch wird das Immunsystem geschwächt?
Verschiedene Faktoren schwächen das Immunsystem. Neben Toxinen aus der Umwelt und aus dem Futter können Infekte oder Stress zu einer Beeinträchtigung der Abwehrkräfte führen. Eine Unterversorgung an Nährstoffen beeinträchtigt das Immunsystem ebenfalls. Werden nicht ausreichend Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe über das Futter zugeführt, kann das Pferd die entsprechenden Körperfunktionen nicht aufrechterhalten. Dies gilt auch für das Vorliegen einer chronischen Krankheit oder anderweitiger Vorbelastungen.
Ein schlechtes Immunsystem erkennst du an häufigen Erkrankungen der Haut oder Atemwege. Dies betrifft vor allem ältere Pferde. Aber auch junge Tiere leiden unter Hautpilz oder Mauke. Sogar das Sommerekzem und Allergien lassen sich meist auf ein schlechtes Immunsystem zurückführen. Häufige Bindehautentzündungen und Durchfall können ebenso damit in Zusammenhang stehen. Verletzungen, die sich schnell entzünden oder häufig zu Phlegmonen werden, sind ebenfalls ein Anzeichen für ein schlecht ausgebildetes Immunsystem.
Ein schlechtes Immunsystem erkennst du an häufigen Erkrankungen der Haut oder Atemwege.
Das Immunsystem stärken über das Futter des Pferdes
Über das Grundfutter erhält das Pferd in der Regel nicht ausreichend Selen. Das liegt daran, dass die Böden durch die intensive Bewirtschaftung nährstoffarm sind. Doch Selen ist der Schlüssel zu gesunden Muskeln. Für das Immunsystem spielt das Spurenelement eine bedeutende Rolle: Es schützt die Zellen vor dem Angriff freier Radikale. Dennoch ist bei Selen Vorsicht geboten, denn in zu hohen Mengen kann es zu Vergiftungen beim Pferd führen.
Zink gehört wie Selen zu den Spurenelementen und ist auch beim Menschen für seine positive Wirkung auf das Immunsystem bekannt. Ein Mangel in diesem Bereich wirkt sich im Falle eines Infekts negativ auf die Abwehrkräfte aus, denn der Bedarf an Spurenelementen ist währenddessen signifikant erhöht.
Verschiedene Vitamine sind ebenfalls grundlegende Bausteine eines funktionierenden Immunsystems. Dazu gehört insbesondere Vitamin C, das im Zusammenspiel mit Zink wohl einer der bekanntesten Immunbooster ist. B-Vitamine unterstützen das Immunsystem, denn sie spielen eine entscheidende Rolle bei der Verdauung und gewährleisten einen funktionierenden Stoffwechsel. Stehen B-Vitamine nicht ausreichend zur Verfügung, hat dies Konsequenzen für das Immunsystem.
Die Vitamine C und E besitzen eine antioxidative Wirkung und schützen gegen freie Radikale. Vor allem Pferden mit Vorerkrankungen und älteren Tieren sollte Vitamin C über das Futter bereitgestellt werden, um so das Immunsystem zu stärken. Vitamin E ist außerdem für die Muskelfunktion elementar und schützt die Zellmembran. Allerdings sind beide Vitamine hydrophil (wasserlöslich) und verbleiben deshalb nicht lange im Körper. Zeigt eine Blutuntersuchung, dass hier ein Mangel besteht, solltest du die beiden Vitamine über das Futter ergänzen.
Vitamin A ist für den Schutz des Epithels unerlässlich. Die Vorstufe des Vitamins ist β-Carotin. Es wird deshalb auch als Provitamin A bezeichnet. Pferde nehmen β-Carotin in der Regel durch frisches Gras auf. Im Winter oder bei rehegefährdeten Tieren ist diese Möglichkeit allerdings nicht gegeben. Daher solltest du die Zufuhr von β-Carotin über frische Möhren oder Spezialfutter sicherstellen.
Das Immunsystem beim Pferd durch Echinacea, Kräuter und Pflanzen stärken
Echinacea ist als homöopathisches Antibiotikum bekannt und wird gern als Immun-Booster eingesetzt. Die Pflanze aktiviert die Abwehrkräfte und wird in der Regel als Kur verabreicht. Deinem Pferd kannst du Echinacea in Form von Globuli (D4) direkt ins Maul geben. Als Urtinktur kann Echinacea auch über das Futter gegeben werden.
Eine ein- bis zweiwöchige Kur mit dem homöopathischen Mittel Echinacea reicht aus, um das Immunsystem zu aktivieren. Bei chronischen Erkrankungen kann die Dauer auf bis zu vier Wochen insgesamt verlängert werden. Anschließend ist eine Gabe lediglich nach Bedarf ratsam.
Auch andere Kräuter besitzen antivirale, antibakterielle sowie antimykotische Eigenschaften. Sie unterstützen bei der Entgiftung des Körpers und kräftigen das Immunsystem. Dazu zählen Enzianwurzel, Mariendistel und Artischocke. Weitere Kräuter wie Fenchel, Süßholz, Koriander und Anis pflegen die Schleimhäute und sind daher bei bronchialen Infekten besonders hilfreich. Gleichzeitig wirken sie sich vorteilhaft auf die Verdauung und den gesamten Magen-Darm-Bereich aus. Das ist auch deshalb wichtig, weil der Darm als Sitz des Immunsystems gilt.
Bekannt dafür, das Immunsystem des Pferdes zu stärken, ist das Multitalent Schwarzkümmelöl. Seine mehrfach ungesättigten Fettsäuren wirken sich positiv auf Haut, Atemwege und Abwehrkräfte aus.
Der Darm ist der Sitz des Immunsystems
Praktische Tipps, um das Immunsystem beim Pferd zu stärken
Um die drei Akteure des Immunsystems – Haut und Schleimhaut, Abwehrzellen und Antikörper – fit zu halten, spielt mehr als nur die Ernährung eine Rolle. Eine artgerechte Haltung, ausreichend Bewegung und ein an den Zustand des Pferdes angepasstes Training beeinflussen das Immunsystem. Ständiger Stress hingegen beeinträchtigt die Abwehrkräfte und macht das Pferd anfällig für Krankheiten. Schon geringe Verhaltensänderungen lassen darauf schließen, dass das Tier unter Stress steht. Die Gruppenhaltung ist nicht für jedes Pferd von Vorteil, und auch die Fahrt im Hänger kann ein großer Stressfaktor sein.
Bestimmte Futtermittel, die über das Grundfutter hinausgehen, versorgen den Vierbeiner mit allen notwendigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen. Dazu gehören Kräutermischungen oder Spezialfutter, die darauf abzielen, das Immunsystem beim Pferd zu stärken.
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Milben beim Pferd – Ursachen, Symptome und Behandlung
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